Vorsorge als Priorität
Kümmern Sie sich bereits um Ihre Vorsorge? Je früher Sie anfangen, desto besser. Wir haben
mit den drei Finanzplanerinnen der Raiffeisenbank Lägern-Baregg, Rahel von Niederhäusern,
Jennifer D'Amico und Karin Strebel gesprochen.
Das Vorsorge-Team der Raiffeisenbank Lägern-Baregg (von links): Rahel von Niederhäusern, Jennifer D`Amico und Karin Strebel.
Was bedeutet für Raiffeisen «Vorsorge» und warum ist sie wichtig? Rahel von Niederhäusern: Vorsorge bedeutet für uns, die sogenannten Risiken Alter, Tod und Invalidität zu prüfen und nötige Lücken zu schliessen. Eine Vorsorgeanalyse ist wichtig, um in jeder Situation abgesichert zu sein. Je früher, desto besser!
Wie kann man sich am besten finanziell auf das Alter vorbereiten? Jennifer D’Amico: Regelmässig vom Einkommen (mittels Dauerauftrag) so viel wie finanziell möglich in die Altersvorsorge (gebundene und/oder freie Vorsorge) einzahlen. Es ist nie zu früh - wenn es finanziell mal eng ist, besser einen kleineren Betrag als gar nichts auf die Seite legen.
Welche Rolle spielen Rentenversicherungen und private Altersvorsorge bei der finanziellen Absicherung? Karin Strebel: Die Risiken Erwerbsunfähigkeit und Todesfall können durch Rentenversicherungen (regelmässiges Ersatzeinkommen) oder eine einmalige Kapitalauszahlung abgedeckt und mittels der individuellen Vorsorgeanalyse ermittelt werden. Die Leistungen aus der staatlichen und beruflichen Rentenversicherung reichen im Alter in der Regel nicht, um die Ausgaben zu decken. Darum ist die private Altersvorsorge essenziell. Je grösser das Einkommen vor der Pensionierung war, desto grösser ist die Lücke. Diese muss durch eigene Ersparnisse gedeckt werden, wenn man den gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten will.
Was sind die grössten Fehler, die Menschen bei der finanziellen Vorsorge machen? Rahel von Niederhäusern: Sich nicht um die eigene Vorsorge zu kümmern oder die Vorsorge aufzuschieben. Die Lösung: die Zukunft jetzt an die Hand nehmen.
Wie geht man am besten vor, um frühzeitig mit dem Sparen für das Alter zu beginnen, insbesondere bei geringem Einkommen? Jennifer D’Amico: Zuerst gilt es, das eigene Budget zu erstellen und zu schauen, wo was optimiert werden kann. Anschliessend soll der ermittelte Sparbetrag mittels Dauerauftrag regelmässig für die Vorsorge auf die Seite gelegt werden.
Wie sollte man seine finanzielle Vorsorge diversifizieren, um Risiken zu minimieren? Was bieten Sie hier an? Karin Strebel: Unterteilen Sie Ihre finanziellen Mittel in Absicherungslösungen, in Sparlösungen und bei langfristigen Anlagen in Anlagefonds, je nach Risikofähigkeit und -bereitschaft (Anlagehorizont). Raiffeisen bietet eigene Vorsorgelösungen in Kontoform sowie auch Anlagefondslösungen je nach Strategie an. Zudem gibt es in Zusammenarbeit mit Versicherungen für jeden Bedarf die geeignete Lösung.
Wie wichtig ist es, regelmässig seine Vorsorgepläne zu überprüfen? Rahel von Niederhäusern: Es ist sehr wichtig, auch aufgrund von veränderten Lebensumständen, die bestehenden Lösungen regelmässig zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.
Welche Risiken bestehen bei der finanziellen Vorsorge, und wie kann man sich davor schützen? Jennifer D’Amico: Wenn man eine Absicherung hinauszögert, besteht auf der einen Seite das Risiko, dass aufgrund der eigenen Gesundheitsgeschichte die Hürden dafür grösser werden (Risikozuschlag, Ausschluss eines Risikos, höhere Prämien aufgrund des Alters oder Ablehnung einer Leistung). Ein weiteres Risiko besteht darin, von einem Anbieter ohne konkrete Vorsorgeanalyse zu einer Lösung überredet zu werden, die nicht bedarfsgerecht ist. Optimalerweise schaut man sich alles mit dem persönlichen Berater des Vertrauens genau an. Bei einer fondsgebundenen Lösung ist es zudem wichtig, dass die Anlage auf das persönliche Risikoprofil und den Anlagehorizont abgestimmt ist.
Wie beeinflussen steuerliche Vorteile die Entscheidung für bestimmte Vorsorgeprodukte? Karin Strebel: Steuerliche Vorteile spielen sicher eine Rolle. Beiträge in gebundene Vorsorgelösungen können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Bei der Auszahlung werden sie aktuell mit reduziertem Satz und separat versteuert. Aktuell lohnt sich die Staffelung der Auszahlung von 3a-Lösungen auf verschiedene Kalenderjahre. Auch im Anlagebereich gibt es Lösungen mit Vorsorgecharakter, deren Erträge nicht als Einkommen versteuert werden müssen. Die Entscheidung sollte nicht rein von den steuerlichen Vorteilen abhängen, sondern auf die individuelle Situation zugeschnitten sein.
Welche alternativen Produkte gibt es zur klassischen Lebensversicherung? Rahel von Niederhäusern: Der Markt ist gross, darum empfiehlt sich ein persönliches Gespräch mit einer Fachperson, um eine optimale Lösung zu finden. Viele Raiffeisen-Kunden nutzen z.B. ein 3a-Konto, kombiniert mit der Investition in einen Vorsorgefonds.
Welche Trends oder Entwicklungen sehen Sie aktuell im Bereich der Vorsorge? Jennifer D’Amico: Es gibt mehrere rein digitale Angebote. Dabei gehen oft die persönlichen Beratungsgespräche vergessen. Vorsorge bietet die Basis von stetigen Anpassungen und Veränderungen in einem Lebenszyklus, persönlich wie auch hinsichtlich der Produkte. Deshalb kann eine optimale Lösung auch am besten in einem persönlichen Beratungsgespräch gefunden werden. Zudem ist politisch einiges in Diskussion, wie z.B. die Erhöhung der Mehrwertsteuer für die Finanzierung der 13. AHV oder nachträgliche Einkäufe in die Säule 3a.
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